Switter
Die Firma Becker’s Bester hat offensichtlich den Wunsch, ihren Ruf als Omas liebster Fruchtsaft-Hersteller abzulegen und eine neue Produktreihe in die Regale der Lebensmittel-Verkäufer und Tankstellen verteilen lassen.
Als bekennende Saft-Schubse ließ ich mich, trotz des irgendwie schmutzig-dunkelgrauen schmuddeligen Designs des Tetra-Packs, nicht abschrecken. Ich erwarb die Sorte Apfel- Wacholder.

Der neue Mode-Drink von Becker
Auf der Verpackung steht seitlich folgender Text:
Stellen sie sich vor, ein wilder Wacholder, dem heilende Kräfte gegen böse Geister nachgesagt werden, trifft auf einen naturbelassenen, besonders delikaten Apfel, und ihre Gegensätze ziehen sich derartig magisch an, dass beide sich nichts sehnlicher wünschen, als fortan gemeinsam gegen die bösen Kräfte auf der Welt und für den guten Geschmack im Glas zu kämpfen.
Diesen Wunsch haben wir ihnen erfüllt: Not sweet, not bitter, switter!
Des weiteren verrät der Blick auf die Inhaltsstoffe, dass der Fruchtgehalt mindestens 64% beträgt.
Drin sind: Apfelsaft (55 %), Wasser, Zitronensaft (9 %), Zucker, natürlicher Wacholder-Extrakt und Vitamin C
Man kann erahnen, wie die Plörre schmeckt. Von Wacholder -so viel ist klar – kann man nur vom Hauch einer Ahnung Aromen entdecken.
Tatsächlich schmeckt der Saft, als ob man in ein wässriges Glas Apfelsaft zwei Zitronen rein geschmissen und das ganze mit reichlich Zucker halbwegs erträglich gemacht hat.
Trotzdem ziehen einem die fast 10% Zitronensaft jegliches Restwasser aus der Fontanelle, der Magen möchte sich selbst erwürgen und man bekommt schlagartig das Gefühl, den Pelz auf der Zunge nie wieder loswerden zu können.
Wenn ihr Wert auf eine weiterhin gesunde Verdauung legt, empfehle ich schärfstens, den Saft mindestens mit der 3-fachen Menge Wasser zu verdünnen.
Fazit:
Wenn man einen halben Liter Vodka oder Korn und ein paar Tröpfchen Angostura Bitter dazu schüttet, wird wenigstens ein halbwegs akzeptabler Saurer daraus….
Ich hatte vor ein paar Wochen Apfel-Ingwer ausprobiert. Den „not sweet“-Teil kann ich nicht bestätigen, die Plörre war beinahe ungenießbar. Kein knallsüß, sondern eine ganz fiese Art, die man kaum beschreiben kann, die aber vom rückigsten Rückgrat bis in die Gehörgänge hochkrabbelt.
Ja, wie sie auf den Slogan kommen „Not sweet, not bitter“ ist mir schleierhaft. Aber die anderen beiden Sorten werde ich wagemutig oder lebensmüde oder beides jedenfalls auch noch testen 😀