Warum ich beim Kaffee auf die Pad-Maschine stehe

Es kommt immer wieder vor, dass ich mit Freunden und Bekannten aneinander gerate, weil ich bei mir zu Hause meinen Kaffee in einer Pad-Maschine zubereite. Da mir das ständige Rechtfertigen mittlerweile  ein wenig zu viel meiner kostbare Zeit raubt, schreib ich hier mal kurz eine Erläuterung, auf die ich zukünftig verlinken kann.
Es sind immer dieselben Argumente, die mir entgegen gehalten werden.
Sie haben meist mit „Umweltschutz„, „Kosten“ und „Geschmack“ zu tun.
Dabei habe ich durchaus gute Gründe, eine solche Kaffeemaschine zu bevorzugen und mir darüber auch ausreichend Gedanken gemacht.
1. Der Preis
Zunächst bin ich kein Viel-Trinker. Ich trinke im Monat ca 10 Tassen Kaffee zu Hause. Mehr kommt nur zusammen, wenn man mal Besuch hat.
Im Normalfall ist es Nachmittags mal eine Tasse zum Kuchen.
Mit einer normalen Kaffeemaschine wäre ich jetzt schon aufgeschmissen. Die wenigsten können eine einzige Tasse. Und wenn, schmeckt die im Normalfall nicht besonders und braucht unverhältnismäßig viel Kaffee. Ich müsste für je EINE Tasse eine ganze Filtertüte verbrauchen. Im Vergleich zum Pad ist das das vierfache an Müll. Es gibt zwar auch Dauerfilter, aber die meisten Leute sagen, der Kaffee daraus schmeckt nicht besonders.
Ich müsste eine kleine Packung Kaffee kaufen (250 gr). Bei 7-10 Gramm Kaffee pro Tasse würde der Kaffee dann drei Monate offen herum stehen, bis er aufgebraucht ist und selbst verschlossen im Kühlschrank verliert er an Aroma.
Bei GEPA Kaffee (Bio, Fair Trade) wäre ich bei 7 -9 Euro/ 250 gr, das ist ein Kilo-Preis von 28-36 €, die entsprechenden Pads  GEPA Crema Bio-Pads kosten das Kilo ab 27 €. Also preislich kein Unterschied, wenn man Fair-Trade-Bio einkauft.
Die Pads sind allerdings in 18er Päckchen verpackt, somit ist der Kaffee immer halbwegs frisch.
Nur wenn man beim Kaffee auf die Ausbeuter-Sorten zurückgreift, hat man mit normalen Kaffeemaschinen einen Vorteil. Bei Fair-Trade sind die Kosten gleich.
1:0 für die Padmaschine
Meine Kaffeemaschine
2. Umweltschutz
Was den Energieverbrauch angeht, dürfte das Hochdruck-System moderner Pad-Maschinen kaum mehr Strom verbrauchen, als die herkömmlichen Aufbrühautomaten. Auf jeden Fall verbrauchen sie weniger Strom, als die meisten anderen Varianten, von der Metallkanne auf der Herdplatte bis zur Presskanne, beim Pad-Automaten wird nur so viel Wasser erhitzt wie nötig und ohne große Verlustwärme.
Die Pads sind aus Zellstoff, ähnlich dem Kaffeefilter herkömmlicher Maschinen und voll Kompostierbar. Es gibt sogar Dauer-Siebe die gespült werden. Allerdings hätte ich dann wieder das Problem des offenen Kaffees, welches ich vermeiden möchte. Da bei Pad-Maschinen exakt nur die Menge Kaffee verbraucht wird, die man auch tatsächlich benötigt, schüttet man wahrscheinlich auch nicht so viel Kaffee weg, was der Ökobilanz mit Sicherheit auch abträglich wäre.
Da ich ausschließlich  Bio-Fair-Trade Kaffee verwende, ist beim Kaffee selbst sowieso für Umweltschutz gesorgt.
Also allenfalls unentschieden in diesem Punkt.
In der Summe sind es jetzt schon 2:1 Für die Pad-Maschine
3. Geschmack
Dieser ist sicherlich subjektiv. Der eine mag gerne den klassisch Aufgebrühten, der andere gerne lieber die italienische Variante, in Wohngemeinschaften mag man offensichtlich gerne die Plörre aus der Presskanne. Diese allerdings geht für mich schon gar nicht, weil man regelmäßig Kaffeekrümel mittrinken muss. Aus diesem Grund ist auch der klassische Mokka nichts, bei dem das Kaffeepulver direkt in der Tasse aufgegossen wird.
Der Kaffee, so wie Mutti ihn machte, mit den üblichen Filtertüten und der Liter-Kanne mag zwar für das Büro, die Großfamilie oder den totalen Kaffee-Junkie interessant sein, ich bevorzuge den Geschmack eines Espresso oder Capuccino.
Und den bekommen die Pad-Maschinen ganz wundervoll hin. Im Prinzip handelt es sich dabei ja um eine ähnliche Technik, nur mit weniger Aufwand.
Hiermit sind wir beim 3:1 für die Pad-Maschine.
4. Fazit
Für mich als Bewohner eines Single-Haushalts mit gelegentlichem Kaffeekonsum gibt es keine bessere Alternative.
Wer eimerweise Kaffee in sich hinein schüttet oder auf mehligen Kaffee-Brei in der Tasse steht, kann das gerne zelebrieren, ich persönlich habe mein perfektes System gefunden. Umweltfreundlich, sparsam und lecker.

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Eine Antwort zu Warum ich beim Kaffee auf die Pad-Maschine stehe

  1. Folker sagt:

    Gerade die Frage des Umweltschutzes bewegt zumindest meine Disputanten immer wieder und ist geeignet, sie zur Weißglut zu treiben. „Aber der Stromverbrauch!“
    Ich muss Dir zustimmen, der Stromverbrauch wird für Wenigtrinker bei einer Pad-Maschine vermutlich wesentlich geringer sein als mit einer regulären Filtermaschine. Es wird ein Liter Wasser (oder wie viel auch immer gerade im Behälter vor sich hinschwappt) erhitzt, traditionell in einem Durchlauferhitzer, der dauerhaft nicht gerade wenig Strom zieht, der dann auch erst dann abgeschaltet wird, wenn kein Wasser mehr nachläuft. Bestimmte Exemplare kochen auch das Wasser komplett im Wasserbehälter auf und lassen es erst dann durchlaufen. Sieht schick aus, ist aber auch Verschwendung. Damit nicht genug, wird meist die Kanne zusätzlich von unten über ein im Boden eingelassenes Heizelement weitergeheizt. Damit die Kaffeemenge nicht kalt wird, ist das sicher sinnvoll – frisst aber Strom ohne Ende.
    Dementsprechend unterschreibe ich für Gelegenheitstrinker definitiv Deine Einschätzung, dass Pad-Maschinen wirtschaftlicher und energiesparender sind.

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