Hafer statt Milch für den Kaffee

Viele Menschen heutzutage möchten aus verschiedenen Gründen auf Tierprodukte ganz verzichten oder zumindest da, wo es nicht stört, Tierprodukte weitgehend vermeiden. Milch ist so eine Sache. Die Milchwirtschaft ist ein Geschäft, bei dem zur Profitmaximierung das Tierwohl oftmals vollständig auf der Strecke bleibt. Auch unter umweltpolitischen Gesichtspunkten ist die Massentierhaltung eine Katastrophe.
Man kann nun einerseits sich die Milch bei Anbietern besorgen, die nach strengen Richtlinien produzieren, wie Bioland ™ oder Demeter ™ oder auf pflanzlichen Ersatz zurückgreifen.
Leider ist vegane oder vegetarische Ernährung nicht nur ein moderner Trend, sondern auch ein dickes Geschäft und Pflanzenmilchersatz oft unverschämt teuer. Da wird gerne für einen Liter Hafer-, Mandel- oder Sojatrunk bis zu 3 € abkassiert. Das muss natürlich überhaupt nicht sein, man kann Hafertrunk völlig einfach selbst machen. Als kleines Bonbon hat man dadurch auch noch Verpackungsmüll gespart, denn Ersatzmilch gibt es ausschließlich im Tetrapack.
Vorab allerdings eine Einschränkung:
Keines der pflanzlichen Ersatzprodukte hat mit klassischer Milch viel gemein. Außer Farbe, Konsistenz und Haptik sind weder die Inhaltsstoffe noch der Geschmack vergleichbar. Die Werte an Eiweiß oder Fett werden nicht annähernd erreicht, auch wichtige Vitamine, Calzium oder Ballaststoffe sind komplett Fehlanzeige. Dementsprechend werden diese bei den industriellen Anbietern auf künstliche Weise hinzugefügt, bei selbstgemachtem Hafertrunk bleibt davon allerdings nichts übrig.
Beim Geschmack ist es ähnlich. Kakao sollte man damit nicht unbedingt anrühren, der schmeckt sofort nach Porridge.
Wenn man die Ersatzmilch allerdings nur als Kaffeeweißer verwendet, geht der Haferflocken-Geschmack recht gut unter.

Achtung: Bei Backrezepten sollte man tunlichst auf Milchersatz verzichten, Milch hat spezielle chemische und physikalische Eigenschaften, die beim Backen manchmal wichtig sind und bei Ersatzmilch schlicht nicht funktionieren.

Aber nun genug Hinweise und Bedenken, wer bis hier hin gelesen hat, möchte jetzt auch wissen, wie man Hafertrunk sehr preiswert selbst macht. Die Zutaten sind so günstig, dass man wohl bei maximal 50 Cent pro Liter endet.

Man benötigt für einen halben Liter:
30 gr. Haferflocken,
Leitungswasser,
2 Teelöffel Rapsöl oder 20 gr. geschälte Mandeln oder 20 gr Cashewkerne,
Bei Bedarf Vanilinzucker, Agavendicksaft, Stevia oder Süßstoff
Zerhäcksler/Küchenmaschine
Wasserkocher
Messbecher
Küchenwaage
Trichter
Baumwolltuch
Haushaltsgummi
Leere sehr saubere Glasflasche

Alles, was man benötigt

Zuerst macht man ein wenig Wasser heiß. Gerade genug, um die Cashewkerne einzuweichen. Kleine Schüssel nehmen, 20 Gramm Cashewkerne abwiegen, heißes Wasser drüber und eine halbe Stunde stehen lassen.

Cashew abwiegen

 

Heißes Wasser darüber gießen und einweichen lassen

Inzwischen bereiten wir den Filter vor: Man nimmt ein Baumwolltuch, unbehandelt, sauber und sehr gut ausgewaschen, damit keine Waschmittelrückstände den Geschmack versauen. Dann präpariert man den Trichter wie auf den Bildern angegeben.

Jetzt kann es richtig losgehen.
Haferflocken abwiegen und in den Mixer. Am coolsten die Waage mit dem Mixerbecher tarieren und dann auf  der Waage die 30 Gramm Flocken abwiegen.

Waage auf den Becher einstellen und dann 30 Gramm Haferflocken abwiegen

Cashews abgießen

Wasser und Nüsse oder Öl zu den Haferflocken geben

Eigentlich ist das Rezept für 500 ml Wasser. Die meisten Behälter der Zerkleinerer/Moulinetten/Küchenmaschinen sind allerdings nicht groß genug. Dann so viel Wasser auffüllen, bis die maximale Füllhöhe erreicht ist. Das restliche Wasser gibt man dann nachher dazu. Cashew, Mandeln oder Rapsöl hinein. Nach Geschmack kann jetzt noch Zuckersirup oder anderer Süßstoff dazu gegeben werden, wer will kann auch ein paar Extra-Tropfen Öl addieren, wenn man Cashew oder Mandeln nutzt. Einfach mal experimentieren, wenn einem der Geschmack noch nicht perfekt erscheint.
Und nun gründlich pürieren. Denkt dran, die meisten Küchenmaschinen mögen keinen Dauerbetrieb, deshalb maximal 10 Sekunden drücken, dann kurze Pause und nach Bedarf weitere 10 Sekunden. Das Produkt ist dann ausreichend püriert, wenn die „Suppe“ wie Milch aussieht.

mixen mixen mixen

Wenn das alles jetzt schön milchig geworden ist, kommt der Teil mit dem Abfüllen. Das ist wirklich ganz einfach, dafür reichen die Bilder:

In den Trichter gießen

Ab und an ein wenig mit einem Löffel oder Stößel nachdrücken

Am Schluss den Stoff noch mal richtig auspressen. Man will ja nichts verkommen lassen…

Experimentiert! Probiert! Mixt ein wenig herum, es ist wichtig, dass Euer Geschmack getroffen wird!

Guten Appetit!

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